
Mit dem Inspirationswort „Hereinforderung“ lädt das Lausitz Festival zu einem vielfältigen Programm mit Künstler:innen von Weltformat: Luk Perceval inszeniert in einem Flugzeughangar, Stefan Pucher in einer alten Glasfabrik, Michel Camilo bringt Latin Jazz in eine ehemalige Brikettfabrik, Geigenvirtuose Maxim Vengerov spielt in einer Dorfkirche und Martha Argerich musiziert zusammen mit Stéphane Degout in der Brüdergemeine Herrnhut. In der heterogenen Landschaft der Lausitz, die sich von Brandenburg über Sachsen bis ins polnische Grenzland erstreckt, lädt das Lausitz Festival vom 25. August bis 10. September zu Konzerten von Klassik bis Jazz, Tanz, Theater, literarischen Matineen, philosophischen Gesprächen und Ausstellungen mit zeitgenössischer Kunst.
Die Spielstätten spiegeln dabei die wechselvolle Geschichte der Lausitz wider – neben architektonisch beeindruckenden Theaterhäusern werden Schloss- und Parkanlagen, Filmtheater, Industriedenkmäler und Kirchen zur Bühne für Kunsterlebnisse. Das diesjährige Inspirationswort „Hereinforderung“ nimmt das Spannungsfeld zwischen Ideal und Wirklichkeit in den Fokus. Und stellt die Frage nach der Notwendigkeit von Wertentscheidungen in den Raum, durch die wir uns angesprochen fühlen.
Eröffnet wird das Festival am 25. August in einer ehemaligen Flugzeughalle in Cottbus mit einer Premiere, die Giuseppe Verdis „Quattro pezzi sacri“ mit der „Ekklesiastischen Aktion“ von Bernd Alois Zimmermann in der Regie von Luk Perceval verknüpft. Von da aus wird ein weiter Bogen ästhetisch sinnlicher Kunsterfahrungen gespannt. Auf dem Gelände der ehemaligen Telux-Fabrik in Weißwasser geht es um Fragen nach Preis und Maß in einer Kammerfassung von William Shakespeares „Der Kaufmann von Venedig“ in der Regie von Stefan Pucher. Ebenfalls an diesem Ort bringen der israelische Komponist Haggai Cohen-Milo und die französische Choreografin Margaux Marielle Tréhoüart mit der Uraufführung „Gletscher“ eine Tanzproduktion an den Start, die speziell für die riesige Danner-Halle entwickelt wurde. Aus Stefan Zweigs Werk: „Die Welt von Gestern – Erinnerungen eines Europäers“ setzt Regisseur Yaron David Müller-Zach Sequenzen des Werkes kaleidoskopartig mit Musik im Gerhart-Hauptmann-Theater in Zittau in Szene. In der Regie von Anna Bergmann wird der Wunsch nach Freiheit an der Neuen Bühne Senftenberg mit Philippe Boesmans Kammeroper „Julie“ (2005) verhandelt. Ein weiteres Highlight bildet das Konzert Hineni: „Hier bin ich“ in der Görlitzer Synagoge mit der Sopranistin Alma Sadé. Schumanns romantische Dichterliebe würdigen in einzigartiger Kombination die Pianistin Martha Argerich und der Bariton Stéphane Degout. Mit dem mehrfachen Grammy-Preisträger Michel Camilo gastiert ein karibischer Meister des Latin Jazz in der Lausitz und überzeugt mit mitreißenden Improvisationen in der ehemaligen Brikettfabrik Domsdorf.
Zum Abschluss des Lausitz Festivals tritt einer der bekanntesten Geigenvirtuosen unserer Zeit, Maxim Vengerov, mit seiner Klavierpartnerin Polina Osetinskaya in der Dorfkirche Cunewalde auf.
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