Stadtansichten: Dank der umfangreichen Postkartensammlung von Herrn Manfred Grau aus Wittenberg und der eigenen Sammlung des Museums, werden über 60 historische Stadtansichten am Treppenaufgang verteilt gezeigt. Bei einigen Ansichten muss der Betrachter etwas überlegen um festzustellen, wo ist diese Straße, wo der Platz, wo dieses Haus.
Zu sehen gibt es außerdem Kopien aller Cranachgemälde mit Schloss Hartenfels, und dies direkt nebeneinander zum Vergleich. Außerdem viele verschiedene historische Stadtansichten von Dillich oder dem Kupferstecher Merian, Gemälde, Grafiken sowie Aquarelle unterschiedlichster Maler, die uns alle ihre Sicht auf Torgau hinterlassen haben. So zum Beispiel von Emil Laube, von Fritz Walter oder Kurt Theuerkauf, um nur einige zu nennen.
Eine große Hilfe war uns auch der Fundus des Fotoarchives Bräunlich. Schauen Sie sich die alten Fotografien an und staunen sie, welche Veränderungen Torgau in den letzten Jahrzehnten durchgemacht hat.
Dank des emsigen Fotografen-Ehepaaren und weiteren Hobbyfotografen konnten wir auf viele fotografische Zeugnisse der letzten Jahrzehnte zurückgreifen. Es gibt Fotos des Festumzuges zur 1000-Jahrfeier und einen Film des Umzuges zur 1025-Jahrfeier. So mancher wird sich dort vielleicht wiederfinden.
Erstmals seit 1992 ist auch der große Gobelin der Künstlerin Frau Neustadt-Matheuer- Neustädt zu sehen, der einst den Ratssaal im Torgauer Rathaus schmückte. Im Vorfeld der Ausstellung wurde dazu Kontakt mit der Matheuer- Neustädt-Stiftung Leipzig aufgenommen und interessante Recherchen zur Herstellung des Kunstwerkes kamen ans Licht. Für die Produktion des Gobelins, der 2 x 5 Meter umfasst, lieferte die Künstlerin genaue Entwürfe und einen exakt gestalteten Vorlagen-Karton im Maßstab 1:1. Frau Mattheuer-Neustädt legte diesen Karton nach Bewilligung des Entwurfes im November 1973 vor. Im Januar 1994 wurde ein Vertrag mit den HAWEBA Halle abgeschlossen und somit der Auftrag ausgelöst. Er wurde 1976 fertiggestellt und hing dann an der Stirnseite des Festsaales im Torgauer Rathaus.
Zum Thema Stadtansichten gehören auch historische Filmaufnahmen. Mehrere Filme können in der Ausstellung angeschaut werden. Dazu zählen u.a. mehrere Imagefilme über Torgau aus unterschiedlichen Jahrzehnten oder die erstmals öffentlich gezeigten Kurzfilme von Schülern des Johann-Walter-Gymnasiums.
Auch historische Urkunden sind Zeugnisse der Vergangenheit und wichtige Quellen der Stadtgeschichte. Einige besonders wertvolle Urkunden aus Torgau werden gezeigt, die bisher noch nie öffentlich präsentiert wurden, darunter die älteste Urkunde aus dem Stadtarchiv von 1305.
Hinter dem Wort: Stadtgeschichten verbergen sich unterschiedliche Geschichten von Torgauer Bürgern. Für diese Präsentation hat zum Bsp. der Direktor des Johann Walter-Gymnasiums, Peter Nowak, eine Geschichte geschrieben, in der es um seine Liebe zu Torgau geht. Eingereicht wurden auch Erinnerungen von Dr. Hans-Martin Strohbach, ein literarischer Vergleich von Torgau und Florenz von Manfred Boes, aber auch Geschichten von Neu-Torgauern wie Elisabeth Kohlhaas und Andrea Hotzko. In einer weiteren Geschichte geht es um die Torgauer Fruchtschnitte. Die kennen Sie nicht? Dann lesen Sie den Torgauer Kurzkrimi und sie werden sicher schnell merken, welche Begebenheit die Autorin da aufgegriffen hat. Auf alle Geschichten lohn sich ein Blick.
Unsere dritte Rubrik sind die Stadtspiele. Innerhalb der Ausstellung können die Besucher neun Spiele testen. Ein Museumsmemory, ein kleines interaktives Spiel zum 30jährigen Krieg auf einem Tablett oder unser großes Stadt-Puzzel. Im ganzen Haus verteilt gibt es auf jeder Etage drei Spiele. Unsere Spiele heißen: „Springe durch die Stadtgeschichte“, Museums-Rallay, „Versteckt im Grünen“, „Raus mit der Sprache!“, „Bilde Dir selbst ein Urteil!“, „Torgau ist immer meine Wonne gewesen“ oder „Kennst Du mich?“ Was sich dahinter verbirgt, können Sie bei einem Besuch selbst erforschen und gern auch ausprobieren.
Wir hoffen, damit auch viele Familien und Hortgruppen in den Ferien, aber auch Torgauer Schulen nach den Sommerferien zu animieren, uns zu besuchen und sich mit Stadtgeschichte spielerisch zu beschäftigen.
Die Ausstellung ist bis zum 31. Oktober zu sehen. Öffnungszeiten sind Di. bis So. jeweils 10 bis 17 Uhr. Ein umfangreiches Begleitprogramm wartet auch diesmal auf Kindergruppen und Besucher.