ZUKÜNFTE. Material und Design von morgen

Foto: Esther Hoyer

Die Faszination für Zukunftsvorstellungen, Visionen und Szenarien begleitet die Menschheit seit jeher.
Angesichts der aktuell anstehenden globalen Herausforderungen dominieren Themen wie Ressourcenknappheit, Klimakrise und soziale und ökonomische Ungerechtigkeit die gesellschaftliche Wahrnehmung. Vermehrt beschäftigen sich Designer*innen und Künstler*innen daher mit Aspekten von möglichen „Zukünften“. Der Plural spiegelt die Optionen, Szenarien und auch eine gewisse Unsicherheit wider, mit der wir auf das Kommende blicken.
Design versteht sich schon lange nicht mehr nur als eine Disziplin der Ästhetik und Funktionalität. Es sucht nach Möglichkeiten, erforscht Systeme und Prozesse und ist dabei oft ergebnisoffen. In der Ausstellung wird sichtbar, wie Design als impulsgebende Instanz dient und die Vernetzungsrolle zwischen Forschung, Industrie und Gesellschaft übernehmen kann. 150 Jahre nach Gründung des Museums wollen wir die Rolle von Design in der Welt von morgen betrachten. In drei Kapiteln widmet sich die Ausstellung Themen der fernen und nahen Zukünfte.
Im ersten Kapitel der Ausstellung werden Positionen aus dem Bereich Kunst und Design gezeigt, die unterschiedliche zukünftige Szenarien anhand von spekulativen Methoden sichtbar und erlebbar machen. Symbiotische, posthumane und interspezies-Beziehungen zwischen Menschen und Nicht-Menschen stehen hier im Zentrum und hinterfragen die Rolle und Verantwortung des Menschen innerhalb des Ökosystems. Es geht hierbei um Kooperation mit Mikroorganismen, das Zusammenwohnen mit Tieren und Pflanzen oder den Schutz von Marsbewohnenden.
Hier begegnet man nicht nur post-apokalyptischen, sondern auch vermehrt wünschenswerten Zukünften. Dennoch wird eines klar: Menschliches Handeln muss sich zeitnah und grundsätzlich ändern. Die Zukunft ist manchmal schon Gegenwart.
Auf dem Markt gibt es heute bereits Materialien und Produkte, die aus einer bestehenden Kreislaufwirtschaft stammen. Das Berliner Büro „Haute Innovation“, das sich als Zukunftsagentur für Materialien versteht, hat eine Auswahl an Mustern, Anwendungsbeispielen und ästhetisch ansprechenden Produkten getroffen.
Diese Materialien werden unter anderem aus urbanen und biologischen Reststoffen, Nebenströmen der Land- und Forstwirtschaft sowie nachwachsenden Rohstoffen gewonnen.
Auch die Biofabrikation gilt als vielversprechender Bereich des Designs, der den Einsatz und die Zusammenarbeit mit lebenden Organismen vorantreibt.
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